«Die Entstehung der Nachfolgestaaten Jugoslawiens»
- eine Ausstellungssammlung

von Thomas Bauer
Mitglied des PSV «Siemens» München e.V.
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Jugoslawien und Nachfolgestaaten e.V. im BDPh


Die folgenden Web-Seiten zeigen «Die Entstehung der Nachfolgestaaten Jugoslawiens» als philatelistisches Exponat, das nach den BDPh-Richtlinien für postgeschichtliche Ausstellungssammlungen zusammengestellt wurde.

Die Sammlung wurde im Juli 1999 erstmals in München auf einer Rang-3-Ausstellung gezeigt und dort mit 60 Punkten im oberen Bereich von Silber eingestuft - als Erstbewertung ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Zur Betrachtung der Sammlung können Sie die üblichen Web-Verbindungen nutzen: Klicken Sie auf die mit Links versehenen Begriffe oder Gliederungspunkte und Sie gelangen von einem Objekt zum nächsten. Im linken Rahmen sehen Sie die Verweise auf alle Teile der Sammlung.

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Einführung


1991 begann die Auflösung des Vielvölkerstaates Jugoslawien. Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien erklärten sich unabhängig von Rest-Jugoslawien. Die postgeschichtliche Entwicklung ist ein Spiegelbild der zeitweise dramatisch verlaufenen Entstehungsgeschichte dieser Staaten.

Slowenien erkämpfte sich die Unabhängigkeit nach 10 Tagen Krieg gegen die Zentralregierung in Belgrad vom 26.6.1991 bis 5.7.1991.

Kroatien musste sich trotz diplomatischer Rückendeckung aus Westeuropa gegen kroatische Serben und jugoslawische Bundestruppen von Mitte 1991 bis Mitte 1993 militärisch zur Wehr setzen und konnte erst 1995 das noch serbisch besetzte Gebiet der Krajina um Knin zurückerobern und für Ost-Slawonien mit Unterstützung der USA eine Rückgabe bis 19.5.1997 aushandeln.

Zwischenzeitlich hatte Restjugoslawien bereits mit kriegerischen Mitteln versucht, den Verlust von Bosnien-Herzegowina zu verhindern. In diesen Bosnien-Krieg von April 1992 bis Dezember 1995 griff auch Kroatien ein, um sich Teile Herzegowinas um die Stadt Mostar einzuverleiben. Massive diplomatische Bemühungen der USA und Westeuropas führten im Abkommen von Dayton vom 14. Dezember 1995 zur Teilung Bosniens und zu einem Frieden, der durch NATO-Truppen nur allmählich sichergestellt werden konnte.

Mazedonien hatte nach der Erklärung seiner Unabhängigkeit am 21.11.1991 »lediglich« Vorbehalte Griechenlands zu beschwichtigen, das um die Souveränität seiner Nordprovinz gleichen Namens fürchtete.

Das Exponat nimmt Bezug auf die Entstehungsgeschichte der neuen Staaten, zeigt Gemeinsamkeiten in der Postgeschichte wie die Einführung einer neuen Währung oder eigene Postleitzahlen, und stellt die Eigenentwicklung der Länder vor.

Als Anfangszeit kann man die Zeit der Gültigkeit jugoslawischer Marken in den jeweiligen Staaten betrachten. Die Postgeschichte Bosniens beginnt während des Krieges ab Oktober 1992 mit Markenausgaben von drei Postanstalten der serbischen, der kroatischen und der bosnisch-muslimischen Republik, die als einzige durch das Abkommen von Dayton legitimiert war.

Auch in den ab Dezember 1991 serbisch besetzten Teilen Kroatiens um Knin und Vukovar entstand ein eigenes Postgebiet Serbisch-Krajina, das vom 24. März 1993 bis 25. August 1995 (Knin) bzw. 19. Mai 1997 (Vukovar) eigene Briefmarken verwendete.

In der Republik Jugoslawien setzte sich die Postgeschichte Jugoslawiens fort, insbesondere bewirkten die Kriegsereignisse eine weitere Steigerung der Hyperinflation, die 1994 durch die Einführung einer neuen Währung gebrochen werden konnte. Das Geschehen im Kosovo, das zu einem neuen Markenland unter UN-Aufsicht führte, die Wahl einer demokratischen Regierung in Belgrad und die teilweise Souveränität Montenegros mit Ausgabe eigener Zuschlagsmarken zeigen, dass auch die postgeschichtliche Entwicklung in der Region weiter Überraschungen bereithalten wird.


Gliederung der Sammlung


1. Slowenien
1.1 Die Anfangszeit 1991/92
1.2 Portoentwicklung
1.3 neue Ortsnamen
1.4 neue Postembleme
1.5 Einführung neuer Postleitzahlen
1.6 Zwangszuschlagsmarken
1.7 Luftpost
2. Kroatien
2.1 Die Anfangszeit 1991/92
2.2 Neue Währung
2.3 Portoentwicklung
2.4 Einführung neuer Postleitzahlen
2.5 Besondere R-Zettel
2.6 Zwangszuschlagsmarken
2.7 Postgebiet Krajina
3. Mazedonien
3.1 die Anfangszeit 1992
3.2 neue Währung
3.3 Portoentwicklung
3.4 neue Ortsnamen
3.5 Einführung neuer Postleitzahlen
3.6 jugoslawische Zusatzstempel
3.7 Besonderheiten der Postbeförderung
3.8 Zwangszuschlagsmarken
4. Bosnien und Herzegowina
4.1 Serbische Republik
4.2 Kroatische Republik
4.3 Bosnische Republik
4.4 Geteilte Städte: Mostar
4.5 Geteilte Städte: Sarajewo
4.6 Besonderheiten der Postbeförderung
5. Restjugoslawien
5.1 Inflation
5.2 Port Payé
5.3 Zwangszuschlagsmarken
5.4 neue Währung
5.5 Post aus dem Kosovo


Karte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens


Karte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens


Quelle: SZ-Beilage von 1993"


Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens - eine Statistik


Land Hauptstadt Größe (qkm) Bevölkerung Unabhängigkeit
Slowenien Ljubljana 20200 1,9 Mio. 25.06.1991
Kroatien Zagreb 56500 4,7 Mio. 25.06.1991
Mazedonien Skopje 25713 2,1 Mio. 21.11.1991
Bosnien-Herzegowina Sarajewo 42010 1,9 Mio. 9.01.1992
Jugoslawien Belgrad 102173 10,4 Mio. -


© Thomas Bauer, Haylerstr. 19b, 80993 München, letzte Änderung: 8. Mai 2002