Kroatien - die Anfangszeit 1991/92

Am 25.6.1991, dem Tag der Selbständigkeitserklärung Kroatiens, waren noch die Ausgaben Jugoslawiens in Verwendung.


Am 8.10.1991 wird die Unabhängigkeit Kroatiens im Parlament bestätigt.


Die erste Markenausgabe Kroatiens war eine Luftpost-Zuschlagsmarke zur Eröffnung innerkroatischer Fluglinien von Zagreb aus, hier vom Erstflug nach Split. Der 9. September, Ersttag dieser Ausgabe, ist in Kroatien jährlich Tag der Briefmarke.


Bereits im April 1991, vor Erklärung der Unabhängigkeit, verausgabte Kroatien eine eigene Zwangszuschlagsmarke.


Die jugoslawischen Marken waren in Kroatien bis 14.1.1992 gültig.


Auslandspost in andere Nachfolgestaaten Jugoslawiens wurde häufig noch mit Inlandsporto frankiert und befördert (hier nach Bosnien, 1991 noch zu Jugoslawien gehörend).


Die Zwangszuschlagsmarke vom 1.7.1991, hier mit Ersttagssonderstempel, erschien, wie ihre beiden Vorgänger, mit anderer Aufschrift auch als Freimarke (nächster Beleg).


Die 2. und 3. Flugpostmarke Kroatiens (untere Marke und senkrechtes Paar links) konnten auch ins Ausland verwendet werden. Die untere Luftpostmarke ist zu 2 jugoslawischen Dinar (in Zähnung L10¾ : 10½) und im April 1992 zu 2 kroatischen Dinar (Zähnung K 14) erschienen.


Kroatien - Neue Währung

Am 1.1.1992 wurde der jugoslawische Dinar durch den kroatischen Dinar ersetzt. Der Schalterfreistempel enthält bereits das «HPT»-Symbol der kroatischen Post.


Inflationär war auch der neue Dinar: Ende 1992 war die 300-Dinar-Marke der höchste verfügbare Wert, der Auslands-R-Brief kostete aber bereits 1400 Dinar. Handgestempelter R-Zettel!


Weitere drastische Portoerhöhungen: Nicht-Standard-Auslandsbrief 1993 zu 4000 Dinar.


Erst die Einführung der Kuna am 30.5.1994 brachte Stabilität. Im Verhältnis 1 Kuna = 1000 Dinar sind Marken der alten kroatischen Währung immer noch gültig.


Kroatien - Portoentwicklung

Portoentwicklung von 1993 bis April 1994 (kroatischer Dinar) eines Einschreibe-Eilbriefs ins Ausland:
8.500 Dinar im Juni 1993.


Portoentwicklung von 1993 bis April 1994 (kroatischer Dinar) eines Einschreibe-Eilbriefs ins Ausland:
22.600 Dinar im Oktober 1993.


Portoentwicklung von 1993 bis April 1994 (kroatischer Dinar) eines Einschreibe-Eilbriefs ins Ausland:
30.800 Dinar im April 1994 (4.000 Dinar Nicht-Standard-Auslandsbrief + 13.400 Dinar Eilzuschlag + 13.400 Dinar Einschreibgebühr).


1995 verbilligte sich der Standard-Auslandsbrief von 3,80 auf 3,60 Kuna.


Erst Anfang 1998 erhöhte sich diese Portostufe auf 4 Kuna.


Kroatien - Einführung neuer Postleitzahlen

Bis 1995 galten in Kroatien noch die jugoslawischen Postleitzahlen, dann wurden mehrere PLZ-Gebiete umnummeriert.


Das PLZ-Gebiet 41 (hier Durmanec) bekam die neue Nummer 49.


Das benachbarte PLZ-Gebiet 42 von Varazdin blieb unverändert. Hier ein Standard-Auslandsbrief zum Porto von 3.800 kroatischen Dinar vor Einführung neuer Postleitzahlen.


Das benachbarte PLZ-Gebiet 42 von Varazdin blieb unverändert. Hier ein Standard-Auslands-R-Brief der 1998-er Portostufe zu 4 Kuna (Brief) + 14,85 Kuna Einschreibgebühr.


R-Zettel mit alter Postleitzahl sind in Kroatien eher anzutreffen als in Slowenien. Neue PLZ 10147 im Stempel vom Januar 1998.


Handschriftlich korrigierte Postleitzahl im R-Zettel. Porto im September 1997: 3,60 Kuna für den Auslands-Standardbrief + 13,40 Kuna Einschreibgebühr.


Die neuen Postleitzahlen führten auch zu Duplikaten mit jugoslawischen (unveränderten) Postleitzahlen: Das kroatische Split wechselte vom Nummernkreis 58xxx (R-Zettel) nach 21xxx (Stempel und handschriftlich korrigiert im R-Zettel).


Die neuen Postleitzahlen führten auch zu Duplikaten mit jugoslawischen (unveränderten) Postleitzahlen: In Jugoslawien hatte und hat Novi Sad die Postleitzahl 21101.


Handstempel im R-Zettel - ist die neue Postleitzahl 1998 immer noch nicht gedruckt?


Kroatien - Besondere R-Zettel

Druckfehler im R-Zettel «Zdaar 4», nächste Abbildung: im gleichen Jahr 1993 korrekt.

R-Zettel aus Zadar 1993 mit korrekter Ortsbezeichnung.


Kroatien - Zwangszuschlagsmarken

Auch die Zwangszuschlagsmarken (ZZ) spiegeln die Inflation wider. Oben «Krebsbekämpfung» zu 15 kroatischen Dinar, vom 4. bis 11.11.1992 zu verwenden.


Auch die Zwangszuschlagsmarken (ZZ) spiegeln die Inflation wider. Vom 11. bis 31.10.1993 kämpft St. Georg bereits für 400 kroatische Dinar gegen Krebs.


Mehr als eine ZZ: «100 Jahre Kroatisches Nationaltheater Zagreb» und «Rettet die Kinder Kroatiens!», beide vom 16. bis 29.10.1995 vorgeschrieben. Seit Juni 1997 sind Zwangszuschlagsmarken in Kroatien abgeschafft.


Postgebiet Krajina

Ab 24.3.1993 verausgabte die Serbische Republik Krajina eigene Marken. Der westliche Teil mit der Hauptstadt Knin war ab August 1995 wieder kroatisch.


Mischfrankatur mit jugoslawischen Marken aus dem Ostteil der serbischen Krajina-Republik mit der Hauptstadt Vukovar.


Bar freigemachter Brief aus der Zeit der serbischen Verwaltung von Vukovar. Ost-Slavonien stand von Oktober 1995 bis Mai 1997 unter Aufsicht der Vereinten Nationen.


Kroatien übernahm die östliche «Republik Serbisch Krajina» am 19. Mai 1997. Seither gelten dort wieder kroatische Marken.